Eine Schwangerschaft bedeutet nicht immer gleich alle sportlichen Hobbys aufzuegeben. Während der spannenden neun Monate aktiv zu bleiben kann sich sogar sehr positiv auf die kommende Zeit, die Geburt und das Kind auswirken. Natürlich sollte man intensives Training und auch risikoreiche Sportarten meiden.

Wandern oder Bergsteigen in der Schwangerschaft ist völlig ok. Jede Art von Bewegung, besonders an der frischen Luft tut nicht nur dir gut, sondern auch dem kleinen Menschlein in deinem Körper. Ein paar Dinge sollte man allerdings beachten, denn so, wie sich dein Körper verändert, verändert sich auch dein Wanderverhalten. Im Netz liesst man oft, dass während einer sportlichen Betätigung der Puls nicht dauerhaft über 140 sein sollte. Aber was bedeutet eigentlich dauerhaft? Fünf Minuten? Drei Stunden oder den ganzen Tag? Das beantwortet aus irgendeinem Grund keiner. Deshalb habe ich immer einfach darauf geachtet, was mein Körper mir sagt und einfach mehr Pausen als normal eingebaut.
Kleiner Tipp: mit einer Pulsuhr läßt sich der Puls auch beim Wandern super beobachten. Wenn er doch etwas höher geraten sollte, dann einfach ein Päuschen einlegen.

Hier sind noch weitere Dinge die mir geholfen haben oder ich bei meinen Wanderungen rausgefunden habe:

 

BEQUEME KLEIDUNG

Passende und bequeme Kleidung ist zwar auf Touren immer ein Muss, aber während der Schwangerschaft noch viel wichtiger! Eine zu enge Hose oder offene Hose, weil der Knopf nicht mehr zu geht, kann nach einer Weile nervig sein. Auch ein Gürtel kann beim Aufsteigen ganz schön am Bauch reiben und, wenns blöd kommt, Irritationen hervorrufen. Bei unserer Wanderung auf den Pico Ruivo auf Madeira bin ich schier verrückt geworden, weil ich nicht wusste, wie ich meine zu kleine Hose tragen sollte. Offener Knopf, offener Reißverschluss, mit oder ohne Gürtel.
Mein Tipp ist eine Leggings oder Lauftight (falls die noch passen)! Eine Leggings hat mir nach unserer ersten Tour auf Madeira das Leben gerettet. Sie drückt nicht, schmiegt sich an die Haut an und bewegt sich einwandfrei mit.

 

KURZE TOUREN

Auch, wenn du noch auf Wolke sieben schwebst und dich über deine Schwangerschaft freust, solltest du auch bei den Wandertouren einen Gang zurückschalten. Du wirst schnell merken, dass deine Kondition nicht mehr so viel zulässt und je nach Größe der Kugel einfach mehr zu schleppen hast.
Ich habe mich zum Beispiel bei unseren Touren auf Madeira ganz schön abgerackert, während mein Mann ohne einen Schweisstropfen hinter mir gelaufen ist. Daher rate ich dazu, die Touren kürzer werden zu lassen. Bei mir war kurz nach rausfinden der Schwangerschaft eine 5-6 Stunden Tour einfach nicht mehr drin.

 

KEINE HOCH FREQUENTIERTEN TOUREN

Je nach Schwangerschaft und Lage des Kindes, kann das Köpfchen ganz schön auf die Blase drücken. Der Sprung ins Gebüsch kann also öfters passieren, als einem in der Natur lieb ist. Daher sind Touren, die nicht ganz so belaufen sind, eine weisere Wahl, als der Touristenberg schlechthin. Natürlich gilt aber auch hier, nimm deinen Müll mit und lass ihn nicht liegen, wenn du ein Tempo benutzen solltest!

 

WANDERSTÖCKE

Wandern kann mit fortschreitender Schwangerschaft beschwerlich werden. Mir helfen Wanderstöcke ganz gut. Dadurch hat man nicht nur einen besseren Halt (der Körperschwerpunkt ändert sich während der Schwangerschaft), sondern man kann somit auf die Arme zur Hilfe nehmen beim Aufsteigen.

 

KNÖCHELHOHE SCHUHE

Durch die Hormone, die während der Schwangerschaft freigesetzt werden, werden Bänder und Gelenke gelockert. Das dient zur Vorbereitung auf die Geburt. Dadurch erhöht sich aber auch die Gefahr, beim Wandern umzuknicken. Deshalb sind knöchelhohe Wanderschuhe ratsam, auch, wenn es nur eine leichte Wanderung ist. Wenn du über Stock und Stein läufst, kann es schnell passieren, dass du umknickst.

 

Welche Erfahrung hast Du während einer Schwangerschaft auf Wanderungen gemacht?