Auf der Hawai’i Insel Big Island stehen die höchsten Berge der Welt! Nein, ich lüge nicht. Denn alles ist eine Sache der Sichtweise. Vom Meeresboden aus gesehen, sind die beiden Vulkangipfel Mauna Kea und Mauna Loa mit knapp 10.000 Meter Höhe die höchsten Berge der Welt.

Noch verrückter ist, dass man den Mauna Kea mit dem Auto bis kurz unter dem Gipfel befahren kann. Den Mauna Loa hingegen kann man bei einer vier-stündigen Wanderung zu Fuß erreichen. Und ja, genau das haben wir gemacht!

Die Wanderung an sich auf den 4170m hohen Vulkangipfel ist zwar leicht, aber in Anbetracht der Höhe ganz schön schwierig. Wenn man nicht gerade mindestens eine Nacht auf etwa 3000m Höhe übernachtet, muss der Körper ordentlich arbeiten um mit dem reduzierten Sauerstoffgehalt in der Luft zurecht zu kommen.

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Wir starteten an einem sonnigen Tag auf Meereshöhe. Mit dem Auto fuhren wir über die Saddle Road, die Verbindungsstraße Hwy200 zwischen Hilo und Kona. Auf etwa halber Strecke (von Hilo kommend) führt rechts eine Straße zum Mauna Kea, links zum Mauna Loa. Die gut geteerte Straße, brachte uns zur Mesststation (Mauna Loa Observatory) und Ausgangspunkt auf etwa 3400m Höhe. Allein diese Höhe reicht schon aus, um uns teilweise atemlos zu lassen. Und nicht nur wegen der Aussicht.

Über Vulkangestein stiegen wir stetig aber gemütlich vom Norden kommend Richtung Gipfel. Die Höhe und diese vollkommen andere Umgebung machten diese Wanderung zu einem besonderen Trip. Immer wieder passierten wir tiefe Risse und schließlich einen Umweg. Warum war wohl der ursprüngliche Weg unbegehbar? Ist dort eine Luftblase, die droht einzubrechen, wenn man darüber läuft?

Die Höhe machte uns zu schaffen. Da wir Europäer die dünne Luft nicht gewohnt sind, ist jeder Schritt doppelt so anstrengend und ich bekam Kopfschmerzen. Damit ist nicht zu scherzen, denn schon unsere Wanderung vor 5 Jahren auf den Illianiza Norte in Equador mussten wir vorzeitig abbrechen, da ich an der Höhenkrankheit litt.

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Die letzten Kilometer und Höhenmeter kamen uns ewig vor. Wir machten immer öfter Pause um durchzuatmen. Wir mutmaßten immer wieder, wo wohl der höchste Punkt sein wird und wie lange wir noch brauchen würden. Da es keinen Gipfel gibt, wie wir ihn aus den Alpen kennen, war das immer schwer zu sagen. Schließlich erreichten wir den Kraterrand des Mauna Loa und waren mehr als beeindruckt. Der Krater hat einen Durchmesser von 4,7 Kilometer Länge und 2,5 Kilometer Breite! Darin zu erkennen ist das erkaltete Lavameer. Der Mauna Loa schlummert momentan tief und fest, der letzte Ausbruch ereignete sich 1984 und dauerte einen knappen Monat an.

Aufgrund der Höhe hatte ich überhaupt keinen Appetit und so blieben wir nicht lange um die wahnsinnige Aussicht zu genießen. Außerdem zogen immer mehr Wolken auf. Der Rückweg war genau so anstrengend wie der Aufsieg und die Kopfschemerzen machten es nicht besser. Kurz bevor wir unseren Mietwagen erreichten, fing es an zu schütten. Alles genau richtig gemacht, dachte ich mir und schlief im Auto ein. Erst zurück auf Meereshöhe hatten sich meine Kopfschmerzen schließlich aufgelöst.

 

Mauna Loa (4170m)

Ausgangspunkt: Mauna Loa Observatory (3400m)
Aufstieg: 4 Stunden
Abstieg: 3,5 Stunden
Höhenmeter: 770m
Schwierigkeitsgrad: Wanderung an sich leicht, die Höhe machts schwierig!

Die ausführliche Beschreibung findet ihr im Rother Wanderführer Hawaii