Muss man als Fitnessblogger einen Marathon gelaufen sein, zwanzig Kilo stemmen können oder sieben Mal die Woche Sport machen? Was macht einen Fitnessblogger aus?
Oft habe ich schon Gespräche mitbekommen, bei dem über eine Fitnessbloggerin hergezogen wurde, dass sie ja gar nicht aussieht, als würde sie Sport machen. Eine andere Bloggerin läuft nur bei schönem Wetter und die andere isst nicht vegan.
Dadurch, dass Blogger ihr Leben auf ihren Blogs und Social Media Kanälen offen legen sind sie die Zielscheibe vieler Leser, Hater und Anhänger. Aber was macht einen Fitnessblogger aus? Eigentlich wollen wir unsere Leser motivieren, wir möchten Denkanstöße geben, Beispiele, was man alles an Sport treiben kann, Produkte testen und gegebenenfalls weiterempfehlen, wenn sie überzeugen. Wir sind keine Spitzensportler, die ihre Trainer und Trainingspläne haben. Wir sind auch keine Fitness- oder Ernährungsexperten. Wir geben lediglich unsere Erfahrungen weiter und möchte damit andere inspirieren.
Wenn wir etwas Ungesundes essen oder mal nicht zum Sport gehen, sind böse Kommentare vorprogrammiert. Auch wir sind nur Menschen und haben das Verlangen nach Chips oder einem Döner. Mal Hand aufs Herz, ihr lieben Bloggerkollegen, wer von euch möchte nicht mal einen Teller Pommes essen oder ein Nutellabrot.
Wenn man auf Instagram schreibt, dass der Regen einem einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wird gleich darüber hergezogen, und als Schönwetterläufer tituliert. Warum können wir nicht einfach Menschen sein?
Ich möchte, dass die Realität nicht verloren geht. Ich bin eine festangestellte Frau, die ihr Hobby nebenbei in Form eines Blogs auslebt. Ich bin nicht perfekt. Ich verschiebe mal einen Lauf aufgrund schlechtem Wetters und gestern Abend habe ich Chips gegessen. Ich sehe auch nicht immer gut aus beim Sport und manchmal verlassen mich meine Kräfte.
Jeder sollte sich seine eigenen Regeln machen. Es gibt kein Muss in dieser Welt und schon garnicht in der Bloggerwelt. Und man sollte nicht über Blogger und Mitmenschen urteilen. Wir sollten alle etwas mehr menschlicher sein und jeden akzeptieren wie er ist. Vielleicht mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen als Fitnessblogger oder als Schönwetterläufer. Vielleicht wird ein Fitnessblogger nie einen Marathon laufen oder jemals ein Deadlift machen, aber trotzdem dürfen sie Fitnessblogger sein.
Toller Text liebe Kate,
ich habe auch schon oft im Freundeskreis mitbekommen, wie geurteilt wird, dass Personen Fitnessblogger sind und nicht danach aussehen. Ich bin auch der Meinung, man muss nicht ein Sixpack haben, um Fitnessblogger zu sein, man soll die Freude und den Spaß vermitteln und Ihr dient der Motivation, wenn andere einen Hänger haben und Jaaaaa ihr seid auch nur Menschen wie jeder andere auch.
Mir sind die Blogger sympathischer, die auch mal schreiben, dass sie ein Motivationstief haben oder auch mal ein fettes Stück Kuchen essen oder eine Schale Pommes in der Hand haben, als die top durchgestylten Seiten, die nur das perfekte zeigen und den Rest verheimlichen.
Bleib so wie du bist, denn das macht dich aus und ignoriere Kommentare, die dich als Schönwetterläufer bezeichnen. Jeder hat Tage, an denen er mal mehr mal weniger Sport treibt oder Spaß an etwas hat.
Liebe Grüße
Maggie
Liebe Kate
Was für ein wundervoller Beitrag – Du sprichst mir (und wahrscheinlich vielen Fitnessbloggern) wirklich aus dem Herzen! Vielen Dank für diese schönen Worte.
Liebe Grüsse
Ariana
[…] von Wild And Fit hat einen wunderschönen Beitrag über Fitnessblogger geschrieben – und warum diese auch […]
Hallo Kate,
ich lese auch lieber Fittnessblogs auf denen nicht alles perfekt und durchgestylt ist. Mir sind die Informationen die ich erhalte wichtiger. Und genau das ist doch auch der Grund warum wir bloggen. Wir möchten das Leben von anderen Menschen einfacher machen, ihnen Tipps geben zum Training. Und wenn ich in einem Blogbericht schreibe das das Kuchenbuffet welches bei einem Wettkampf angeboten wurde super lecker war warum nicht. So bin ich halt, ohne Kuchen geht es nicht aber trotzdem bin ich Sportler und möchte anderen helfen auf Ihrem Weg dorthin. Ob jetzt jemand nur bei schönem Wetter läuft oder im strömenden Regen ist egal Hauptsache er/sie tut es :-)
Viele Grüße
Oliver
Den Kommentar von Oliver unterschreibe ich absolut so. Wenn die Informationen gut und wertvoll sind spielt es doch keine Rolle ob jemand ein Profi Athlet ist oder einfach gerne seinen Sport macht und darüber anderen gute Tipps geben kann.
Mir ist es immer viel wichtiger, dass jemand authentisch ist. Es gibt viele Ohren da draußen und verschieden Ohren hören eben auch gern verschiedene Stimmen.
Das ist doch gerade das schöne daran, wie sich die Blog-Szene entwickelt hat und noch immer entwickelt. :)
Was nur garnicht geht ist, wenn jemand behauptet er sei z.B. vegan und alle nicht veganen immer schlecht macht, in Wirklichkeit aber nur des Trends wegen so tut, als würde er vegan leben. Oder sagen, man solle 5 Mal die Woche trainieren, dann aber selbst höchstens ein Mal Sport machen.
Leb für was Du stehst und Du bekommst mein Approval als Blogger! :)
Viele Grüße
Jahn
Es geht um den Instagram-Post von Bea, oder? War mir auch aufgefallen. Aber der ist doch bei weitem kein Hater-Kommentar. Liest sich eher wie ein Rippenknuff und ist unter Sportlern auch so zu verstehen. Immer locker bleiben.
Nein, darum gehts nicht.
Passt perfekt, zu meinem letzten Fitness Post kam direkt “Du hast zwar schlanke Beine aber oben rum hast du zugelegt, oder?”. WTF? Ist doch egal, oder nicht? Fitness ist trotzdem Teil meines Lebens. Und richtige Fitness Blogger haben meiner Meinung nach durchtrainierte Kurven :)
Haters be hatin’. So wird’s immer sein. 99% der Leser geben doch keinen Kommentar ab. Nur die paar wenigen Trolls haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, in jedem guten Ansatz etwas schlechtes zu finden. Dein Blog ist sehr inspirierend!
Da möchte ich kurz einhacken.
Bei machen Fitnessblogs wird meiner Meinung nach durch den Blogger selbst ein perfektes Image aufgebaut. Das Frühstück ist immer im rechten Licht ausgerichtet, die Fotos der Laufsessions sehen nach Hochglanzmagazin aus und die neueste Sporthose muss zu den Laufschuhen passen. Das steigert die Erwartungshaltung der Leser, vor allem wenn dann zwei Wochen vorher ein Post veröffentlicht wurde, wie man sich richtig motiviert und auch bei schlechtem Wetter die Laufschuhe schnürt – für Vollzeitblogger ist das wahrscheinlich schaffbar.
Aber wie Kate auch schreibt, als voll berufstätige Frau mit 40 +/- xStunden/Woche im Büro fällt es manchmal schwer neben dem Privatleben auch noch regelmäßig top motiviert Sport zu treiben, ich zumindest hab da grad massive Probleme und hätte gerne mehr Zeit für einen sportlichen Ausgleich….
Wenn dann Vollzeitblogger ein “Heute regnet es und ich bleib im Bett liegen” Bild auf Instagram posten, bin ich ehrlich gesagt auch neidisch und würde lieber tauschen und kein Jammern und Beklagen hören! ;D
Deshalb geb ich Lisa K recht: manchmal ist es für den normalen Leser vielleicht interessanter, wenn die Posts mehr Realitätsnähe haben und mal über Rückschläge und Motivationstiefs berichtet wird, oder wenn mal ein Bild verwackelt ist und man mit hochrotem Kopf vom Sonntagslauf heimkommt (den hab ich nämlich immer ^^)
Mir kommt vor, dass kommt nur dann vor, wenn deer Blogger/Instagrammer immer nur Erfolge bloggt oder auf Fitnessmagazin macht und nur positives postet und sehr selten von Rückschlägen berichtet.
Mir wär das bisher nie passiert, dass jemand schlecht über mich redet, aber ich bin vielleicht auch einfach zu weit weg von einem Fitnessblogger, weil da fehlt es bei mr einfach noch an allen Enden :D
Ich glaube manche Leser ertragen diese “Perfektion”nicht und hacken dann halt sofort auf der kleinsten Kleinigkeit rum. ;)
Mit einem Blog macht man zumindest einen Teil seines Lebens der Öffentlichkeit zugänglich und da werden immer Meinungen kommen, die einem nicht so sehr gefallen.
Ich denke nicht, dass jeder Fitnessblogger einen Marathon gelaufen sein muss oder sonstewas. Mir gehts eher darum, dass wir uns gegenseitig motivieren!
Auch ich habe viel über mein letztes Jahr geschrieben und was passiert ist. Meiner Leser sollen auch sehen wie man es nicht macht und einfach die Fehler vermeiden die ich gemacht habe.
Denn du hast Recht, wir sind Menschen!
Da hat mich die Erwähnung von Pommes gerade zum Schmunzeln gebracht. Der Name meines Blogs hat quasi die Essenz deines Artikels im Titel. :)
Ich lese sehr gerne Bücher über Sportler, die keine Spitzensportler sind. Da läuft nicht alles perfekt und rund und ist somit viel näher an einem dran, als das Idealbild eines erfolgreichen Spitzensportlers.*
Gerade lese ich ein Buch (Moods of Future Joy) von Alastair Humphreys, in dem er über seine 4-jährige Weltreise mit dem Fahrrad schreibt. Da denkt man sich natürlich: Wie schafft man das!? Umso interessanter ist es, wie er am Anfang über seine Probleme schreibt. Über seine Trauer beim Abschied von zu Hause und über seine Ängste in fremden Ländern.
*Obwohl natürlich auch die Lebensgeschichten von Spitzensportlern interessant sein können. Das Buch von Chrissie Wellingtion finde ich zum Beispiel großartig. Auch sie hatte mit sich zu kämpfen. Das ist auch vor kurzem auf Deutsch erschienen: Ein Leben ohne Grenzen.
Du sprichst mir aus der Seele, liebe Kate! AMEN!