Kalte Zeltnächte, weite Landschaften und einsame Touren – und das alles ganz alleine! Das ist Kathrin, das Gesicht hinter dem wundervollen Blog Fräulein Draussen.

 

Was verbindest du mit dem Draußen sein?

Ich war schon als Kind gerne draußen, bin auf Bäume geklettert, in gelben Gummistiefeln über Nordseestrände gestapft, war später mit Pferd und Hund grundsätzlich lieber im Wald als irgendwo auf einem langweiligen Reitplatz unterwegs… Aber irgendwann wurden andere Sachen wichtiger. Der Alltag und die Städte, in denen wir wohnen, arbeiten hart daran, uns nach drinnen zu zerren. In Büros, Bars oder einfach nur mit Netflix auf die Couch. Erst nach dem Studium hab ich wieder so richtig gemerkt, wie wichtig es ist, dass man regelmäßig und auch mal intensiver draußen unterwegs ist. Nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf. Draußen zu sein heißt frei sein. Und diese Freiheit will ich nicht mehr missen.

 

Was war deine schönste Reise bisher?

Puuh, das ist eine dieser Fragen, die man eigentlich unmöglich beantworten kann! Aber manchmal muss man sich eben einfach entscheiden im Leben – und jetzt entscheide ich mich für meine Schottland-Reise. Nicht nur, weil Schottland eines meiner absolut allerliebsten Reiseziele ist, sondern auch weil das damals meine erste Ich-reise-alleine-Reise war. Und das ist schon etwas ziemlich Besonderes. Nicht zuletzt, weil ich während dieser Reise auch das erste Mal alleine irgendwo im Nirgendwo der schottischen Highlands in meinem Zelt Hermann-Herbert geschlafen habe. Diese Reise hat mir ein großes Stück Selbstvertrauen und Glück beschert. Und sie hat den Weg geebnet für ein neues Leben, in dem Reisen und Draußensein zu den wichtigsten Dingen überhaupt gehören.

 

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Welches Land würdest du jedem empfehlen?

Ich fürchte so richtig empfehlenswert sind viele meiner Reiseziele nicht für jedermann und jederfrau. In Schottland bleibt man gerne mal im Matsch stecken und wird im Sommer dauernd von den Midges gepiesackt. In Alaska muss man ständig klatschend und singend durch den Wald rennen, damit bloß auch alle Bären mitbekommen, dass man da ist. Und in Tasmanien kann es durchaus vorkommen, dass man gleichzeitig vor giftigen Schlangen UND aggressiven Riesenameisen flüchten muss.
Aber… ha! Irland! Irland ist gut. Irland ist wild und schön und wunderbar und gleichzeitig verhältnismäßig gut mit Infrastruktur und viel grünem, harmlosen Gras durchzogen. In Irland kann man toll wandern und zelten und alle Menschen sind nett und freundlich. Und mit ein bisschen Glück hat man sogar gutes Wetter und holt sich einen Sonnenbrand, so wie ich damals auf dem Kerry Way.

 

Was hast du auf einer deiner Reisen gelernt?

Auf Reisen lernt man nicht nur viel über die Welt und das Leben, sondern vor allem auch über sich selbst. Eine der wichtigsten Erkenntnisse für mich war die, dass Dinge immer anders kommen können, als man denkt – und das meistens auch tun. Man kann zum Beispiel gleich am ersten Tag einer Schottland-Reise fies krank werden oder einen Monat vor Abflug nach Alaska eine Absage für die gebuchte Trekkingtour bekommen.
Zum Glück bin ich schon relativ früh auf die Idee gekommen, dass es sich einfach nicht lohnt, dann den Kopf in den Sand zu stecken und dadurch alles nur noch schlimmer zu machen. Es gibt immer eine Lösung und die ist oft sogar besser als oder zumindest genauso gut wie Plan A. Bei mir waren das dann zum Beispiel selbstgemachter Zitronenkuchen in meinem kleinen Häuschen am Loch Ness oder all die schönen Dinge, die ich in Alaska nie gesehen und erlebt hätte, wenn die Trekkingtour nicht ausgefallen wäre.

 

Was inspiriert dich?

Bilder von Seekühen, Bücher von Edward Abbey, die viel zu wenigen Alben von Nick Drake und die große Weltkarte aus Filz über meiner Couch, die noch deutlich mehr Pins vertragen könnte. Dazu all die schönen Blogs von all den schönen Blogger/innen und echte, ehrliche Instagram-Accounts.

 

Auf Fräulein Draussen erfährst du mehr!