Aroo! Ich bin jetzt Spartanerin! Ich habe den matschigen Hindernislauf gemeistert und bin jetzt überall blau, grün und aufgeschürft. War es das wert?

Vor ein paar Wochen war es soweit! Der Lauf, auf den ich mich garnicht so freute, fand im Olympiapark zum zweiten Mal statt. Das Reebok Spartan Race in der Sprintdistanz – das heisst 6 Kilometer durch Wasser, auf den Berg, durchs Stadion und nur 15 Hindernisse standen zwischen mir und dem Ziel.

Bisher habe ich nur bei klassichen Läufen teilgenommen und schon letztes Jahr dachte ich mir, wer zur Hölle macht bei solchen Läufen mit, bei dem man über Wände klettern muss, durch Schlamm robben und durch kaltes Wasser waten muss. Nur Verrückte. Und dieses Mal war ich eine dieser 5.500 Verrückten. Also, ehrlich gesagt, lies ich mich überreden. Von alleine wäre ich auch dieses Jahr niemals auf diese Idee gekommen.

Jeden falls stand ich um kurz vor 11 Uhr am Start und lies mich anstecken von dem Schlachtruf ARO und den halbnackten Männern neben mir. Mit meinem Team, das aus Jenny, Kristin, Kristins Freund Christoph, Billy von Reebok und mir bestand, liefen wir erst auf den Olympiaberg. Straight up – Bergläufe zur Vorbereitung wären natürlich ideal gewesen. Danach gings gleich wieder runter. Über kleine Wände drüber und drunter und den Olympiaberg wieder rauf. Das gemeinste des ganzen Laufs erwartete uns ganz oben: wir sollten uns eine mehrstellige Zahl merken! What? Als ob ich nach den Bergläufen noch klar denken könnte und als ob ich mir diese Zahl überhaupt die nächste Stunde merken könnte.

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Nachdem es wieder runter ging, wir einen Holzblock durch den Wald schleppten und vom Berg direkt aufs Wasser zuliefen, bezwang ich meine erste persönliche Hürde: einmal quer durch den kalten Olympiasee. Es regnete zwar nicht mehr, wie noch am Tag zuvor, kalt blieb es trotzdem. Augen zu und durch, aber so schlimm war es garnicht. Das Schlimmste kam nämlich noch.
Nochmal über ein paar Wände, über Autoreifen und, tadaa, nochmal quer durch den See. Diesmal wurde es auch recht tief, so, dass ich bis zum Kinn im Wasser war. War! Das! Kalt!
Auf der anderen Seite ging es eigentlich mit den Monkey Bars weiter, ich versuchte es zwar, rutschte aber schon bei der zweiten Stange ab, weil das Metall nass war. Also, die erste Runde Strafburpees. Weiter ging es unter Netzen den Hang runter und wieder hoch, dann über Container, auf denen ich mich wie der King fühlte und weiter zur nächsten grossen Hürde. Die Seile, an denen man hochklettern und eine Glocke ertönen lassen muss. Ich scheiterte, natürlich. Aber da war das Wasser Schuld, eindeutig! Also, nächste Runde Strafburpees!

Nächster Stop war, wie wäre es auch anders: eine Runde kaltes Wasser! Eigentlich sollte man unter Holzbalken tauchen. Ich mogelte etwas und nahm die etwas entspanntere Variante drüber. Die ein oder anderen kennen vielleicht meine Phobie mit dem Wasser. Die Strömung in dem kleinen Fluss war recht stark und ich hatte das Gefühl nicht weiter zu kommen. Ein netter Spartaner reichte mir die Hand und zog mich zum nächsten Hinderniss. Eine Kletterseilwand. Einmal hoch, oben rüber und wieder runter. Das war für mich kein Problem.
Und dann kam der Punkt, an dem alles schlimmer wurde. Bis dahin war es ok und ich dachte mir, mit dem Team machts echt Spass und vielleicht würde ich mich an den Super wagen.

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Im Matsch unter Stracheldraht robben. Und nicht nur ein paar Meter, nein! Hunderte! Auch nicht wirklich. Aber gefühlt. Ich versuchte ein paar verschiedene Techniken da so schnell wie Möglich durch zu kommen. Aber alle waren scheisse. Der ganze Matsch kroch einfach überall rein. Als ich es endlich geschafft hatte, war ich ein Matschmonster. Und der Schlamm war unheimlich nass … Und schwer. Und der Matsch in den Schuhen hat mich am meisten genervt. Bis zum Ziel.
Egal, es musste weitergehen. Also gings Richtung Olympiastadion. Erstmal einen Autoreifen hochhieven. Dann Treppen rauf, Treppen runter, mit und ohne Sandsack. Beim Speerwerfen waren Burpees auch wieder vorprogrammiert!
Aus dem Stadion raus, erwartete uns nochmal eine riesige Wand, die wir mit Teamarbeit perfekt meisterten.

Und dann schon wieder Matsch. Diesmal zwei gefüllte Container mit Sandboden und Wasser. Ich dachte mir nur, das noch und du bist durch. Also Zähne zusammenbeissen. Ruck zuck wateten wir da durch, kletterten noch die letzte Wand hoch, die ich fast wieder von oben rumtergerutscht wäre, sprangen durchs Feuer und endlich ins Ziel.
Pitschnass, schlammig und fertig liessen wir uns zur Belohnung eine Medaille umhängen und genossen unseren Triumph. Und unsere neuen Namen: Spartaner!

Am Schluss wurde mir klar, dass diese Art Läufe nicht meine Lieblinge sind. Ich werde defintiv nicht das Spartan Race Super mit 12 Kilometer laufen. Und schon gar nicht die Halbmarathon Variante – das Beast. Gerne lasse ich mich nochmal für die sechs Kilometer Distanz überreden. Aber nur im Team – und zwar das Weltbeste mit Jenny, Kristin, Christoph und Billy!

Vielen Dank auch noch mal an Jenny für die Bilder, meine GoPro hat an dem Tag leider versagt.

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In Zusammenarbeit mit Reebok