Oft werde ich gefragt, warum ich eigentlich mit dem Sport angefangen habe. Eigentlich wollte ich durch den Sport abnehmen. Mit einer Ernährungsumstellung und Cardio habe ich den gewünschten Effekt erzielt. Aber mittlerweile laufe ich nicht, weil ich auf meine Figur achte. Ich laufe aus einem anderen Grund.

Wie ich schon oft bei Interviews geantwortet habe, startete ich aus dem gleichen Grund, weshalb viele zum Laufen anfangen. Es ist günstig und hilft bei dem Versuch ein paar Kilos zu verlieren. Hat bei mir auch super geklappt. Irgendwann hat es “Klick” gemacht und mittlerweile kann ich mir mein Leben nicht mehr ohne Sport vorstellen.
Doch es hat auch einen anderen Grund, weshalb ich immernoch sportlich aktiv bin. Und der ist weniger schön.
Heute möchte ich gerne mal etwas anderes als abnehmen, Muskeln aufbauen und lustige Mädels-Laufgruppen anschneiden. Und zwar die Gesundheit.

Mein Papa ist Läufer. Er hat schon mehrere Marathon geschafft, auch zweimal den beliebten New York Marathon. Er läuft seit seiner Jugend. Mal mehr, mal weniger. Ab und zu hat er versucht, mich mit seiner Leidenschaft anzustecken. Es hat nie funktioniert.
Vor neun Jahren hatte er seinen ersten Herzinfarkt, obwohl er pumperlgesund ist. Damals sagte der Arzt, er könnte jetzt zweimal im Jahr Geburtstag feiern.
Sieben Jahre später kam er wieder mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus. Es war nicht so schlimm, wie beim Ersten Mal, aber schlimm ist es allemal.
Ein Jahr später, ich war mit ihm laufen, der dritte Herzinfarkt.

Es ist erschreckend! Erst recht, wenn der Arzt sagt, dass er heute nur noch lebt, weil er ein starkes Sportlerherz hat.

Wir verkümmern in der heutigen Welt. Wir sitzen stundenlang auf dem Bürostuhl, vor dem Rechner, vor dem Fernseher und wir sitzen in der Bar und trinken gemütlich unseren Cocktail.

Der Mensch ist dafür gemacht, sich zu bewegen und wenn wir mit solchen gesundheitlichen Dingen konfrontiert werden, dann kann sich unser Körper nicht mehr wehren. Auch vor gesunden Menschen macht die Natur und das Schicksal keinen halt.
Wir nehmen hin, was passiert. Wir gehen zu leichtfertig mit dem um, was uns am Leben hält – unser Körper.
Also tu etwas für dich! Und nicht für deinen Freund, deiner Familie oder deinen Kollegen.